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Verarbeitete Lebensmittel

In den meisten Artikeln ist zu lesen, dass verarbeitete Lebensmittel so wenig wie möglich in den Speiseplan aufgenommen werden sollten, da sich ihr Verzehr negativ auf die Gesundheit auswirkt. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff „verarbeitete Lebensmittel“ jedoch auf alle Lebensmittel, die technologisch verarbeitet wurden, auch durch einfache Verfahren wie Einfrieren oder Trocknen.

Die meisten Lebensmittel müssen bis zu einem gewissen Grad verarbeitet werden, was aber nicht bedeutet, dass alle verarbeiteten Lebensmittel schädlich für den Körper sind.

Die Forschung zeigt, dass die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hauptsächlich auf stark verarbeitete Lebensmittel (ultra-verarbeitete Nahrung) zurückzuführen sind, wie z. B. Chips, geräuchertes Fleisch, gesüßte Getränke, Süßigkeiten, Tiefkühlfertiggerichte, Fast Food, verschiedene Soßen usw. Solche Lebensmittel zeichnen sich durch einen geringen Nährwert aus, werden hauptsächlich aus industriell verarbeiteten Lebensmitteln und Zusatzstoffen hergestellt, und bei der Herstellung entstehen neue Stoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können (insbesondere bei weiterem Erwärmen). Gleichzeitig sind sie aber auch schmackhaft, preiswert, schnell zubereitet und lange haltbar, was für die Verbraucher sehr attraktiv ist.

Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die sich überwiegend von stark verarbeiteten Lebensmitteln ernähren, mehr Energie, zugesetzten Zucker, Salz, gesättigte und trans-ungesättigte Fettsäuren, die in diesen Lebensmitteln reichlich enthalten sind, zu sich nehmen, und im Gegenzug eine geringere Aufnahme bestimmter Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe haben. Man kann also sagen, dass stark industriell verarbeitete Lebensmittel aus ernährungsphysiologischer Sicht keine gute Zusammensetzung aufweisen, da sie aus Nahrungsbestandteilen bestehen, die in der Ernährung eingeschränkt werden sollten. Studien bestätigen auch, dass ein hoher Verzehr solcher verarbeiteten Lebensmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, da er das Risiko von Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs, Depressionen und Verdauungsstörungen erhöht.

Bei dem großen Angebot an Lebensmitteln, das derzeit in den Geschäften erhältlich ist, kann es für die Verbraucher manchmal schwierig sein, sich zurechtzufinden und Lebensmittel auszuwählen, die für die Gesundheit von Nutzen sind. Das Nutri-Score-Logo, das bereits in vielen EU-Ländern verwendet wird, kann durch eine leicht verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln helfen. Es handelt sich dabei um ein ursprünglich französisches grafisches System, das den Nährwert von Produkten klar angibt und den Verbrauchern hilft, sich schnell und einfach bei der Auswahl von Lebensmitteln zurechtzufinden. Der Nährwert von Lebensmitteln wird mit 5 Buchstaben von A bis E angegeben, wobei die Farben von grün bis dunkelorange reichen. Der sich daraus ergebende Nutri-Score wird danach berechnet, ob günstige oder ungünstige Nährstoffe in dem ausgewählten Lebensmittel pro 100 g oder 100 ml Produkt überwiegen. Als günstige Inhaltsstoffe gelten die Menge an Eiweiß, Ballaststoffen und der Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen im Produkt. Umgekehrt gelten Lebensmittel, die viel Energie, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz enthalten, als ungünstig.

 

A – Dunkelgrün: Kennzeichnet Produkte mit einem hohen Nährwert, die praktisch unbegrenzt verzehrt werden können.

B – Hellgrün: Kennzeichnet Produkte mit hohem Nährwert, die so oft wie möglich in den Speiseplan aufgenommen werden sollten.

C – Gelb: Kennzeichnet Produkte, die den Nährwert erfüllen und regelmäßig verzehrt werden können.

D – Orange: Weist auf Produkte hin, in denen bestimmte Inhaltsstoffe besonders häufig vorkommen und deren Verzehr im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln kontrolliert werden sollte.

E – Dunkelorange: Kennzeichnet Produkte, die ungünstige Inhaltsstoffe in größeren Mengen enthalten und daher seltener verzehrt werden sollten.

Studien zeigen, dass der Nutri-Score ein wirksames Instrument für die Verbraucher ist, die auf der Grundlage des Nutri-Scores Lebensmittel mit einem günstigeren Nährwert auswählen können. Es hat sich auch gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Lebensmitteln mit einem niedrigen Nutri-Score und einem erhöhten Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolisches Syndrom und Gewichtszunahme gibt.

Aber auch dieses Instrument ist nicht perfekt und kann das Wissen über gesunde Ernährung nicht ersetzen. Olivenöl zum Beispiel hat ein C-Label erhalten, weil es ein Lebensmittel mit einem hohen Energiewert ist. Das bedeutet aber nicht, dass es gesundheitsschädlich ist, sondern nur, dass man es nicht in übertriebenen Mengen verzehren sollte, um nicht zuzunehmen. Coca-Cola hingegen wird normalerweise mit E gekennzeichnet, aber Coca-Cola Zero, bei der der Zucker durch künstliche Süßstoffe ersetzt wird, hat eine viel bessere Bewertung (B), und es handelt sich um ein Getränk, das viele Zusatzstoffe enthält und nicht zum normalen Trinkverhalten gehören sollte.

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Quellen:

ANDREEVA, Valentina A. et al. Internationale Beweise für die Wirksamkeit der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score auf der Vorderseite von Verpackungen. Central European Journal of Public Health. Mitteleuropäische Zeitschrift für öffentliche Gesundheit, 2021, roč. 29, č. 1, pp. 76-79. ISSN 12107778, 18031048. DOI: 10.21101/cejph.a6239.

FIOLET, Thibault et al. Consumption of ultra-processed foods and cancer risk: results from NutriNet-Santé prospective cohort. BMJ. 2018, roč. 360. ISSN 0959-8138, 1756-1833. DOI: 10.1136/bmj.k322.

MONTEIRO, Carlos et al. FAO. Ultrahochverarbeitete Lebensmittel, Ernährungsqualität und Gesundheit anhand des NOVA-Klassifizierungssystems. 2019

MOUBARAC, Jean-Claude et al. Consumption of ultra-processed foods and likely impact on human health. Evidence from Canada. Public Health Nutrition. 2013, roč. 16, č. 12, pp. 2240-2248. ISSN 1475-2727. DOI: 10.1017/S1368980012005009

https://www.nutriscoreslovakia.sk/

http://www.szu.cz/tema/bezpecnost-potravin/co-je-nutri-score-a-jak-se-pouziva

 

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